Mein Leidensweg

1. Meine Vorgeschichte

Schon in meiner frühen Jugend bemerkte ich, dass sich meine Brüste nicht normal entwickelten.

Meine linke Seite wuchs und wuchs und meine rechte Brust kam nie über ein kleines A-Körbchen hinaus.

Am Anfang fanden das meine Mum und ich noch witzig und meine Ärztin sagte, es würde sich alles "verwachsen". Das glaube ich ihr auch.

Damals hatte ich noch keine Ahnung, dass sich das Wort "verwachsen" einmal zu meinem persönlichen Unwort entwickeln würde. Immer wieder wurde es mir gesagt...

Und am Ende hatte ich links eine Doppel-D und rechts immer noch gerade so eine kleine A.

 

Nachdem der Entschluss gefasst war, dass das nicht so bleiben kann, war der erste Schritt der Gang zum Frauenarzt...

 

Hier meine Geschichte:

 

Zeitraum  
Anfang 2003 Termin bei meiner neuen Frauenärztin, nachdem ich bei meiner alten zulange hätte warten müssen. Meine Neue ist geschockt über meinen "Zustand" und schickt ein Schreiben an meine Krankenkasse um mir zu helfen.
einige Wochen später Ich bekomme Post von der Krankenkasse für einen Termin beim Amtsarzt
Sommer 2003 Brustepithese

Besuch beim Amtsarzt.

Er sagt, ich müsse erst 18 Jahre alt sein und ein Baby bekommen haben, ehe ich eine OP bekommen könnte.

 

 

Er verschreibt mir eine Brustepithese*, eine Schwimmepithese und 2 Spezial-BH´s.

Damit war ich dann circa ein halbes Jahr zufrieden.

 

Anfang 2004

2. Besuch beim Frauenarzt

Es folgen mehrere Gespräche, Beratungen usw.

Mich belastet die Situation zunehmen psychisch, da ich mich als Jugendliche nicht normal geben kann.

Sommer 2004

Meine Frauenärztin, meine Eltern und ich wollen versuchen, über ein psychologisches Gutachten eine OP zu erwirken.

 

Ich erhalte eine Überweisung zur Psychologin, bekomme  jedoch erst einen Termin für Dezember.

Dezember 2004

 

bis

 

Anfang März 2005

Besuch bei einer Psychologin

Sie sagte schon beim 1. Treffen, dass sie mir keine Empfehlung für die Krankenkasse schreiben wird.

Damit hat sie mir meine letzte Hoffnung genommen, über normalen Weg eine frühzeitige OP zu bekommen. Sie meinte auch, ich hätte ein anderes Problem. Aber es gab keins! 

Meine Heulkrämpfe und die Hoffnungslosigkeit werden wieder schlimmer. Wahrscheinlich leidete ich auch unter Depressionen.

Es kamen Schlafstörungen dazu, die die Psychologin mit Medikamenten behandelte.

 

Meiner Meinung nach hat sie nicht verstanden, was in mir vorgeht und was diese Behinderung für mich bedeutet...

2. Das TV-Experiment

Nachdem ich mit dem psychologischen Gutachten keinen Erfolg hatte, sah ich nur noch eine Möglichkeit!

Ins Fernsehen zu gehen!

 

Dazu muss ich sagen, dass damals die erste (und einzige) Staffel von "The Schwan - Endlich schön!" auf ProSieben ausgestrahlt wurde und das Thema der Schönheits-OPs auch generell verstärkt im TV aufkam. 

Heute gibt es wieder eine ähnliche Realityshow bei RTL II: "Extrem schön! – Endlich ein neues Leben"

 

Soweit ich das noch weiß, konnte ich mich dort aber nicht bewerben, weil man dafür volljährig sein musste, also musste ich eine andere Möglichkeit finden...

 

10. Dezember Ein guter Freund von mir sprach einen Freund bei einem Fernsehsender an. VIch erhoffte mir da eine Chance...
15. März 2005

Ein Mitarbeiter vom Fernsehsender meldete sich bei mir. Ich hatte wieder Hoffnung... 

16. März 2005

Der Fernsehsender bestätigte mir das Interesse an meinem Schicksal und es folgt ein Telefonat mit dem Bearbeiter. Danach traf ich mich mit einem Mitarbeiter vom Fernsehsender. Doch dann lief kein Kontakt mehr.

  Diese Idee hatte also auch nicht geklappt.

 

3. Die 1. OP-Phase

Bevor ich dann doch auf einem OP-Tisch lag, verging noch einige Zeit.

Mit meinen Eltern und meiner Frauenärztin erfolgten ein paar Überlegungen, die darauf hinausführten, dass wir einen Termin in einer Fachklinik ausmachten.

Meine Frauenärztin empfahl mir das Brustzentrum der Gynäkologischen Abteilung des Universitätsklinikums in Halle (Saale).

 

4. April 2005

Termin bei der Oberärztin Frau Dr. Große im Fachbereich Gynäkologie der oben genannten Klinik. 

Untersuchung und Gespräch über mögliche Operationen. 

Ich kann mich noch daran erinnern, wie überrascht die Oberärztin über die Ausmaße meiner Asymmetrie war.

21. April 2005 Zweiter Termin in der Klinik mit Ultraschalluntersuchung. Frau Dr. Große schreibt daraufhin einen Brief an die Krankenkasse mit Antrag zur Korrektur.
25. Mai 2005 Besuch beim ärztlichen Gutachter der Krankenkasse - dieses mal eine Frauenärztin. Bestätigung des Attests der Oberärztin, dass diese OP eine "medizinische Indikation" (=medizinische Notwendigkeit) hat.
31. Mai 2005 Anruf der Krankenkasse, dass OP bezahlt wird. Nachfolgender Brief kam ein Tag später
15.-21. Juni 2005

1. Krankenhausaufenthalt mit OP am 16. Juni (Implantat von 218 ml)

 

 

Das Foto zeigt die angezeichnete Brust vor der OP.


 

 

 

 

 

Das Foto zeigt mich am 5. Tag nach der OP.

22. Juni
4. Juli 2005

1. Nachuntersuchung und

Fädenziehen
 

Foto vom 24. August 2005

bis zum 22. August 2005

Ich musste für die Zeit nach der OP einen Stütz-BH und einen sogenannten "Stuttgarter Gürtel" tragen, was meine Brüste stützen und formen sollten.

22. August 2005

2. Nachuntersuchung

Planung der 2. Operation für den 12. Oktober

Die linke Brust wird nochmal etwas verkleinert und es soll ein kleines Implantat eingesetzt werden um die Brust besser zu formen. Außerdem wird natürlich die Brustwarze nochmal verkleinert. Rechts soll wahrscheinlich noch ein etwas größeres Implantat eingesetzt werden (höchstens 50ml mehr)

11. -12. Oktober 2005

Am Abend vom 11. Oktober wurde ich angezeichnet und bekam eine Schlaftablette.

Am spätem Morgen vom 12. Oktober erfuhr ich, dass ich nicht operiert werden kann, weil der Anästhesist krank geworden ist. Ich war sehr enttäuscht. Der neue Termin wurde für den 20. Oktober festgelegt.

19.-24. Oktober 2005

2. Versuch für die 2. Operation

Die OP war für den Morgen des 20. Oktobers angesetzt. So wie ich mitbekommen habe: 7:45 Uhr. Bin gegen halb 12 aufgewacht und konnte schon 17 Uhr abends wieder aufstehen.

 

Es wurden ca. 100g Gewebe entnommen und ein kleines Implantat (72ml) eingesetzt. Außerdem wurde die Brustwarze verkleinert.

Sieht doch gut aus, oder? Ich finde die Oberärztin (sie hat mich operiert) hat sich selbst übertroffen! Natürlich ist es noch etwas geschwollen.

 

4. Die 2. OP-Phase

Mai 2006

Fahrradunfall während eines Kurzurlaubes.

Meine rechte Brust schwoll immer weiter an. Es wurde ein MRT gemacht und festgestellt, dass sich Flüssigkeit in der Brust gesammelt hat.

Sommer 2006

Bei der OP stellte sich geraus, dass durch den Fahrradunfall im Mai insgesamt 3 kleine Blutgerinsel in der rechten Brust entstanden sind. 

 

(Foto vom 5. August)

 

 

Ich wurde noch einmal operiert um das Blut zu entfernen (ca. einen halben Liter).

Auch eine Art allergische Reaktion auf das Implantat wurde nicht ausgeschlossen, aber der Unfall als Grund war plausibler.

 

Die Kapsel wurde nur soweit entfernt, wie es notwendig war. Intaktes Gewebe blieb.

September / Oktober 2007 Als langfristige Folge des Fahrradunfalls bekam ich eine Kapselfibrose (Erklärung von WIKIPEDIA auf Link) auf der rechten Seite; allerdings nur flächenbegrenzt in Form eines ca 3-4cm großen "Knubbels" auf der Brust. 
November 2007

Nochmalige OP am 16.11.07 mit Implantatswechsel und vollständiger Entfernung der alten Kapsel

 

Ergebnis
  Demnächst folgt noch ein aktuelles Foto.

*Quelle: http://www.sanivit.eu/act/produktdetails/product/Brustepithese-TriVaria-als-Vollversorgung-mit-vollem-Gewichtsausgleich.htm

 


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